Mein Arbeitsansatz: Systemisch

Meine Arbeitsweise basiert auf Grundgedanken des Systemischen Ansatzes – ein Vorgehen, das Verbreitung sowohl in psychotherapeutischen Arbeitsfeldern  als auch im Bereich von Supervisionen, Pädagogik und Coachings gefunden hat.

Die Systemische Denkweise hat ihren Ursprung in den Naturwissenschaften und verdankt viele ihrer Ideen Beobachtungen aus der Biologie, der Physik und der Chemie.
Eine zentrale Grundannahme ist, dass Menschen nicht nur für sich selbst zu betrachten sind, sondern immer in ein Netzwerk von anderen Menschen und Beziehungen eingebunden sind, mit denen sie kommunizieren und interagieren.

„Probleme“ - ebenso wie Lösungen - sind im systemischen Verständnis etwas, was im Zusammenspiel verschiedener Personen entsteht: Es sind Verhaltensweisen oder Verhaltensmuster, die mindestens ein Beteiligter als nicht hilfreich oder sogar krank machend definiert.
Folgerichtig ist es normal, dass verschiedene Menschen verschiedene Sichtweisen auf Probleme und Lösungsoptionen haben und diese manchmal auch mühsam miteinander aushandeln müssen. Einladungen zum Perspektivwechsel sind daher ein wichtiges Arbeitswerkzeug systemischer Therapeuten.
Jede am System beteiligte Person kann das Zusammenspiel mit den anderen Beteiligten beeinflussen. Das tut sie, indem sie ihr eigenes Verhalten verändert, denn eine direkte Einflussmöglichkeit auf das Verhalten einer anderen Person hat man nicht.
Systemiker gehen davon aus, dass Menschen sich vor allem dann verändern, wenn sie sich selbst als ressourcenvoll und handlungsmächtig erleben.
Daher beziehen sich die therapeutischen Gespräche in einer systemisch- lösungsorientierten Therapie oder Beratung immer besonders auf die Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten oder der Klientinnen sowie auf bereits geglückte Lösungsversuche und Ausnahmen vom Problem - und viel weniger auf die Diagnose von Defiziten – um diese geglückten Lösungsansätze auszubauen und zu vertiefen.

Der zeitliche Fokus liegt in der Regel auf der Gegenwart und Zukunft, denn hier sind Probleme lösbar und eigene Verhaltensweisen veränderbar.
Gleichwohl kann ein Bezug auf die Vergangenheit in Therapien auch notwendig sein, um schmerzhafte Erfahrungen zu würdigen und einzuordnen und wenig hilfreiche Verhaltens- und Interaktionsmuster in ihrem Ursprung zu erkennen.
Darauf aufbauend können tragfähige Entscheidungen für die Gegenwart und Zukunft getroffen werden, die im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen stehen.

Die konkreten Ziele der Klienten oder Klientinnen für Veränderungen sind der Dreh-und Angelpunkt des Beratungsprozesses. Diese werden gemeinsam entwickelt und herausgearbeitet und dienen in der weiteren Therapie immer wieder als wichtiger Bezugspunkt.

 

 

Offene Dialoge
Zusätzlich prägend für meine Arbeitsweise ist der Ansatz der Offenen Dialoge (Olson, M., Seikkula, J., & Ziedonis, D. , 2014). Hier geht es darum, als Therapeutin nicht vorzugeben, was in den gemeinsamen Sitzungen besprochen werden soll, sondern in einer langsamen, suchenden und aufmerksamen Haltung mit den Klienten und Klientinnen gemeinsam herauszufinden, was zentrale Themen sind.
Auf diese Weise werden gerade auch in Teams, in Familien und Partnerschaften Themen offenbar, die zuvor versteckt waren und dennoch das Zusammenleben und Befinden der einzelnen Personen beeinflusst haben. Indem diese Themen in einem geschützten und wertschätzenden Rahmen zur Sprache kommen, sind sie häufig eher Veränderungen zugänglich.

© perspektive.berlin  - umgesetzt durch swoop.de